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Wenn im Garten die Ideen blühen
Der öffentliche Sektor in Frankfurt nutzt Methodik des Design Thinking
Kann und will man die Natur digital erlebbar machen? Wie sehr muss das eigene Angebot auf die Generation der Digital Natives zugeschnitten werden? Wie lassen sich neue Formen der Zusammenarbeit so gestalten, dass kreative Potenziale einer Organisation zum Tragen kommen?
Immer mehr treten digitale Medien und Ansätze in den Vordergrund und werfen grundsätzliche Fragen auf.
MitarbeiterInnen des Frankfurter Palmengarten, der FES Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH und der Bundesbank suchen Antworten darauf mit der Methode des Design Thinking. Dazu hat es jetzt im Palmengarten einen zweitägigen Workshop unter Anleitung der HPI Academy aus Potsdam gegeben.
Design Thinking ist eine systematische Herangehensweise an komplexe Problemstellungen, die konsequent den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Kurz gefasst handelt es sich dabei um eine Kreativ-Methodik zur Problemlösung, bei der man sich die Aufgabenstellung nicht von „außen“, also aus der eigenen Perspektive anschaut, sondern aus der Perspektive der Personen, die im Zentrum des Problems bzw. der Aufgabe stehen.
„Das Herz des Palmengartens schlägt für seine Gäste. Daher ist es für uns selbstverständlich, dass wir uns mit den aktuellen und auch möglichen zukünftigen Bedürfnissen und Interessen unserer kleinen und großen Besucherinnen und Besucher intensiv beschäftigen. Die Ergebnisse fließen in die Weiterentwicklung unseres Angebots ein“, sagt Katja Heubach, Direktorin des Palmengartens. “Fragestellungen dieser Art lassen sich am besten mit Methodiken angehen, die ungewohnte Denk-Pfade beschreiten und „out of the box“ führen. Kernelement ist die bereichs- und hierarchieübergreifende, interdisziplinäre Zusammenarbeit.“
Während des zweitägigen Workshop erlebten MitarbeiterInnen des Palmengartens unter Anleitung der Coaches nicht nur die Phasen eines Design-Thinking-Projektes, sondern auch die Arbeit in einem innovationsfördernden Mindset – also einer Grundhaltung, die neue Wege und Ideen zulässt. In drei interdisziplinären Teams wurden Prototypen für künftige Initiativen entwickelt. Dabei wurde klar, wie wichtig es ist, das Naturerlebnis des Palmengartens als Ruhepol in einer zunehmend digitalisierten Welt zu erhalten und dennoch neue Wege zu beschreiten. Entsprechend reichte auch das Spektrum der vorgestellten Prototypen von Marketingmaßnahmen für explizit nicht-digitale Angebote über Krimi-Erlebnis-Touren bis hin zu sprechenden Pflanzen.
„Design Thinking kann dabei helfen, das schlummernde kreative Potenzial von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu wecken, die es sonst eher gewohnt sind, in etablierten, oft hierarchischen Strukturen zu arbeiten”, so Florian Hawlitschek, Design Thinking Coach und Innovationsmanager bei der FES. „In Zukunft müssen wir immer wieder kundenfreundliche Lösungen für sehr komplexe Fragestellungen erarbeiten. Dafür stellen wir uns methodisch entsprechend auf und unterstützen auch andere gerne dabei, diesen Schritt zu gehen.“
Auch Dan Hasse von der Deutschen Bundesbank, einer der Coaches im Zertifizierungsprogramm, stellt fest: „Ich denke, dass wir ein Umdenken benötigen. Wir müssen lernen, besser zu verstehen, was BürgerInnen in Zukunft tatsächlich von uns erwarten und was relevante Themen sind.“
Im Palmengarten, bei der FES und auch bei der Bundesbank sind nun die MitarbeiterInnen und Coaches gefragt, die neuen Arbeitsweisen gewinnbringend in den Alltag zu integrieren – zum Nutzen von BürgerInnen bzw. KundInnen.
Quelle: https://frankfurt.de/aktuelle-meldung/meldungen/wenn-im-garten-die-ideen-bluehen