Thema: Was passiert nach Design Thinking

Interview mit Markus Güntert

Markus ist ein Spezialist für Corporate Innovation und gilt als unser Fachmann für Product Leadership sowie Agile Softwareentwicklung. Seine akademische Laufbahn absolvierte er am HPI und verbrachte daraufhin sechs Jahre in einer weltweit agierenden Strategieberatung. In dieser Zeit leistete er wesentliche Beiträge zum Aufbau und zur Realisierung digitaler Businessmodelle in verschiedenen Innovation Labs.

Markus ist nicht nur leidenschaftlich in der Leitung von Produktteams tätig, sondern widmet sich auch mit besonderem Interesse der Entwicklung von Organisationen, wobei er den menschlichen Faktor für eine nachhaltige Firmenkultur in den Mittelpunkt rückt.

Markus, wie sieht dein typischer Arbeitstag aus?

Markus: In den Projekten mit meinen KundInnen konzentriere ich mich häufig auf die Nachfolgeprozesse von Design Thinking. Die aus einem Design Thinking Workshop hervorgegangenen Ideen sind voller Potential, benötigen jedoch noch eine Verfeinerung, um realisierbar zu werden. An diesem Punkt komme ich ins Spiel: Ich unterstütze Teams dabei, von der ersten Idee auf PowerPoint bis hin zum funktionierenden Minimum Viable Product (MVP) voranzuschreiten. Dabei geht es um:

  1. Konkretisieren – Entwicklung einer umfassenden Produktstrategie aus einer initialen Idee
  2. Validieren – die Idee effizient prüfen, ohne umfangreiche Investitionen vorzunehmen
  3. Implementieren  – Umsetzung der Idee in ein MVP, wobei das Gleichgewicht zwischen Aufwand und Qualität gewahrt wird
Was ist die wichtigste Erkenntnis, die du bisher gewonnen hast?

Markus: Obwohl Design Thinking oft vielversprechende Ergebnisse liefert, landen viele Ideen zu früh in der Versenkung. Die Herausforderung, Design Thinking in das Tagesgeschäft zu integrieren, stellt sich häufig als zu groß heraus: Während die Design Thinker nach Disruption streben und bereit sind, aus Fehlern zu lernen, begegnen andere in der Organisation Veränderungen eher mit Skepsis und werden schnell zu Kritikern. Nicht selten werden dadurch eigentlich gute Ideen im Keim erstickt. Deshalb ist es oft entscheidender, Brücken zwischen den verschiedenen Kulturen innerhalb einer Organisation zu bauen, als sich ausschließlich auf die Idee selbst zu konzentrieren.

Welchen Rat möchtest du uns mit auf den Weg geben?

Markus: Man benötigt nicht zwingend eine offizielle Führungsrolle, um in einer Leadership-Position zu agieren. Besonders nach Design Thinking Workshops entsteht oft ein Führungsvakuum, in dem Zuständigkeiten unklar werden. Wenn dann niemand die Initiative ergreift und den Prozess aktiv vorantreibt, verliert das Projekt schnell an Schwung. Ich ermutige jede*n, aktiv nach solchen Führungslücken Ausschau zu halten und diese engagiert zu füllen!

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Workshop: Von Design Thinking zu agiler Entwicklung

Erlebe Markus live im Workshop! Er zeigt Dir, wie Du Herausforderungen meisterst, wenn Deine kreativen Ideen auf Zweifel treffen. Wir konzentrieren uns darauf, gemeinsam Wege zu finden, wie Deine Projekte auch unter Unsicherheiten erfolgreich vorangetrieben werden können.

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