Erlebe Hendrik live in der Online-Masterclass! Mit inspirierendem Input, praktischen Übungen und Selbstreflexion erfährst du mehr über dein Führungsverhalten und lernst, wie du dein eigenes High Performance Team aufbaust, entwickelst und leitest.
Thema: Leading High Performance Teams
Interview mit Hendrik Stachnau
Hendrik ist unser Experte für emotionale Führung. Er ist Mental-Coach und Extremsportler im Bereich Schlittenhunderennen. Als dreifacher Weltmeister hat er als Erster die längsten und härtesten Rennen der Welt mit seinen Ur-Schlittenhunden (Grönlandhunde und Malamutes) bewältigt.
In seiner über 20 Jahre andauernden Karriere hat Hendrik viele Niederlagen und Erfolge durchlebt und in Extremsituationen mentale Selbsttests erfahren, die er auf den modernen Lebensalltag überträgt. Mit diesem Wissen über mentale Optimierung und Führung von Hochleistungsteams berät er Führungskräfte, Leistungssportler:innen und Privatpersonen.
Hendrik, was treibt dich an, solche extremen Herausforderungen im Hundeschlittenrennen anzunehmen?
Hendrik: Wenn ich ehrlich bin weiß ich auch nicht ganz genau, was mich immer wieder seit über 20 Jahren dazu antreibt, mich diesen extremen Herausforderungen zu stellen. Es ist ein innerer Impuls, der immer wieder hochkommt, der mir sagt, ich muss es machen. Dieser Impuls wächst langsam an, entwickelt sich, wird immer stärker, bis ich weiß, ich muss wieder ins Rennen. Ein Anteil ist wahrscheinlich irgendwo in mir gegeben. Es zieht mich aber meistens erst wieder ins große Rennen, wenn ich fühle, dass mein Team und ich bereit sind, auf dem hohen Leistungslevel vielleicht noch besser zu sein.
Du bietest an der HPI d-school die Online-Masterclass „Leading High Performance Teams“ an. Wie fließen deine Erfahrungen aus dem Extremsport in diesen Workshop ein?
Hendrik: Als Extremsportler und auch bei meinen Veranstaltungen begeben wir uns im übertragenen Sinne in den roten Bereich des Akkus oder auf dünnes Eis. Es hat auch viel mit der inneren Optimierung von Risikomanagement zu tun. Im High Performance Bereich ist die mentale Optimierung der eigenen Person und des Teams extrem wichtig. Du musst dich selbst und dein Team möglichst richtig einschätzen können, um erfolgreich zu sein, wenn du dies nicht tust, bricht möglicherweise das Eis auf dem du und dein Team stehen.
Du hast dich bereits in deiner Diplomarbeit mit emotionaler Führung beschäftigt. Was hat sich seitdem in deiner Arbeit mit Teams, sowohl menschlichen als auch tierischen, als die wichtigste Erkenntnis herauskristallisiert?
Hendrik: Wir müssen akzeptieren, dass es keine hundertprozentige Sicherheit im Leben gibt und daher müssen wir lernen, zu einem gewissen Grad loszulassen und zu vertrauen. Durch die Evolution wurde uns eine unterbewusste Entscheidungsfähigkeit gegeben und die emotionale Fähigkeit, uns selbst und andere zu führen. Diese Fähigkeit ist natürlich nicht bei jedem genau gleich ausgeprägt, kann aber trainiert werden. Man muss lernen, diese Fähigkeit wiederzuentdecken und dann im nächsten Schritt mehr und mehr darein zu vertrauen.
Was können die Teilnehmer:innen deiner Online-Masterclass konkret erwarten und was möchtest du ihnen am Ende mit auf den Weg geben?
Hendrik: In der Masterclass beschäftigen wir uns damit, was Emotionale Führung beinhaltet, und was sie für die Führung von Hochleistungsteams bedeutet. Die Weiterentwicklung in der Führung ist auch eine wichtige Komponente. Die Inhalte werden anhand von Erlebnissen aus der Wildnis mit Menschen und Tieren erzählt und auf den normalen, modernen Arbeitsalltag übertragen. Es werden Parallelen aus dem Sozialverhalten von Wölfen oder Ur-Schlittenhunden und menschlichen Teams verdeutlicht. Die Teilnehmer:innen werden durch interaktive Übungen in das Thema eingearbeitet und sollen das Thema Führung ganzheitlich, unkonventionell überdenken und in sich selbst neue Sichtweisen entdecken.
Abschließend: Was bedeutet für dich persönlich „High Performance“?
Hendrik: Die Optimierung des Teams, um gesteckte Leistungsziele zu erreichen, hat höchste Priorität. Der Großteil der Optimierung muss vor dem Start des großen Rennens stattfinden. Es dürfen im Rennen keine Ressourcen verschwendet werden. Alle aufkommenden Fragen, Probleme nehmen Bezug auf das gesteckte Leistungsziel und werden diesem untergeordnet. Offene, direkte, klare Kommunikation. Sei ehrlich zu deinem Team und zu dir selbst. Wenn du dein Team nicht vor der Startlinie maximal optimiert hast, wird es gefährlich.